Schnitterinnenzeit

Schnitterinnenzeit


 
© Inspirationen 2/2018 © Irdana-Verlag

Ich weiß noch genau, wann ich das erste Mal symbolisch etwas zerschnitt. Ich saß auf meinen Bett und aus einem T-Shirt, das mein damaliger Ex-Partners mir einst geschenkt hatte, wurden nach und nach kleinste Fetzen Stoff. Mit jedem Scherenschnitt zerschnitt ich zugleich ganz bewusst und konzentriert die letzten unguten Verbindungen zwischen mir und ihm.

In den letzten 15 Jahren habe ich diesen symbolischen Schnitt Jahr für Jahr wiederholt – natürlich mit anderen Themen –, immer zum Fest der Kräuterweihe, das auch Schnitterinnenfest genannt wird und das ich heute Abend wieder feiern werde.

Das Schwert mit Entschiedenheit führen

Es ist ein Feuerfest, dessen magisches Werkzeug passender Weise das Schwert ist. Wir werden tanzen, uns auf unsere Stärke und Kraft einstimmen und sie dann selbstbewusst zum Ausdruck bringen. Wir führen das symbolische Schwert entschieden und lösen uns so von dem, was jetzt gehen möchte.

Kräuterweihe fällt zugleich in die Zeit der beginnenden Kornernte und in die Zeit, in der Kräuterkundige die Heilkräuter ernten, trocknen, binden und sie ihren Zauber entwickeln lassen.

Ernten, ehren, danken

Machen wir jetzt einen Schnitt, feiern wir die Heil- und Schutzkraft der Kräuter, lasst uns dankbar sein für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern und das Korn, das wir heute mit einem Brot-Tanz ehren. Inspirationen zum Feiern von Kräuterweihe-Ritualen gibt es in unseren Büchern.

Ein wunderbares Schnitterinnenfest voller Lebenskraft, Klarheit und Entschiedenheit!

Susanne Broos


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